Wildbienen – Nisthilfen

Wer Nisthilfen an einem sonnigen Platz anbietet, kann das interessante Verhalten der Mauerbienen aus nächster Nähe betrachten. Hiermit leistet man einen aktiven Beitrag zum Artenschutz. Außerdem zählen sie heute zu den wichtigen Bestäubern bei der Obstbaumblüte und vieler anderer Nutzpflanzen.

Jeder Naturfreund kann mit Nisthilfen den Wildbienen ein zu Hause geben. Sie sollten jedoch nicht aus Schilf oder Bambusrohr bestehen, denn Meisen mögen diese Leckerbissen besonders gerne und brechen mit ihren Schnäbeln die Enden auf.

Ideal sind Wildbienennisthilfen, die man auch kontrollieren kann. Wozu aber kontrollieren, wird sich mancher Naturfreund fragen.

Bei zugemauerten Röhrchen kann man keinen Blick auf die Brut werden. Bei Wildbienenplatten mit gefrästen Gängen ist das anders. Diese kann man auseinandernehmen und nachschauen ob man Parasiten und Räuber wie Taufliegen oder Milben vermehrt.

Die Rote Mauerbiene, ist wohl die häufigste Bienenart in künstlichen Nisthilfen. Sie kommt in jeder Stadt in Deutschland vor.

Mauerbienen gehören zu den Bauchsammlerbienen. Den Pollen sammeln die Tiere in einer Bürste aus Haaren an der Unterseite des Hinterleibes.

Die Rote und die gehörnte Mauerbiene nisten am liebsten in Löchern mit einem Durchmesser von 6-8 mm. Die fertigen Brutabteilungen werden von den Wildbienen mit feuchtem Erdmaterial verschlossen.

Der Standort Richtung Süden, wenn möglich, sollte etwas geschützt sei. (Hausmauer oder ähnliches)

Auch die moderne Landwirtschaft profitiert von der Partnerschaft zwischen Blüten und tierischen Bestäubern. Hierbei betätigen sich keineswegs nur die weithin bekannten Honigbienen. Lange standen die Wildbienen als Bestäuber im Schatten der Honigbiene. Doch seit einiger Zeit interessieren sich die Menschen vermehrt dafür, was sie den wild lebenden Bestäubern zu verdanken hat.

Je mehr wilde Insekten die Blüten von Kulturpflanzen besuchten, umso mehr Früchte bildeten diese. Zwar steigern auch Honigbienen durch mehr Blütenbesuche den Fruchtertrag, aber nicht bei jeder Pflanzenart und nicht in jeder Region.

Wildbienen sind oft verkannte, aber wertvolle Helfer bei der Bestäubung von Pflanzen.

Das Leben der Mauerbienen

Mauerbienen nehmen diese Nisthilfen sehr gerne an.

Mauerbienen und deren Entwicklung kann man in den Nistetagen sehr gut verfolgen. Nachdem die Mauerbiene ein Gemisch aus Pollen und Nektar in den Brutgang eingetragen hat, legt sie dort ein Ei ab, aus dem sich dann eine Larve entwickelt. Im unteren Bild kann man dieses sehr gut erkennen.

Die fertigen Kokons kann man im September aus diesen Nistgängen holen und die Parasiten wie Milben und Taufliegen aussortieren.

Auf der rechten Seite kann man die spaghettiartigen Kotschnüre der Taufliegen erkennen. In der Mitte die Larven der Taufliegen, die sich durch alle Abschottungen der einzelnen Brutzellen durchfrisst.

Es dauert ein Jahr, bis dann im März des nächsten Jahres die fertige Mauerbiene aus ihrem Kokon schlüpft.

Ein Mauerbienenmännchen schaut neugierig aus dem Nistgang.