Bei der aktiven Ansiedlung muss man grundsätzliche Dinge beachten.
- Hummelköniginnen zu fangen, um sie dann in einem Behälter über lange Strecken zu transportieren, halte ich für ungeeignet, da Hummeln hierdurch in Panik geraten können und nur den Fluchtgedanken…. nichts wie weg….haben. Eine Ansiedlung gelingt dann oft nicht.
- Hummeln sollte im eigenen Garten der Weg ins Nest „gezeigt“ werden. Darunter verstehe ich, dass der Einsetzvorgang nicht länger als zwei Minuten dauern sollte. Eigentlich soll die Hummelkönigin gar nicht merken, dass sie in den Kasten gesetzt wird.
- Eine Hummel, die suchend knapp über dem Boden nach einem Nistplatz Ausschau hält, ist für eine Ansiedlung geeignet. Sie sollte allerdings beharrlich suchen und nicht nur nervös über dem Erdboden hin und herfliegen. Die beste Zeit ist der März und April.
- Mit dem Kescher kann man die Hummel auf der Erde fixieren. Den Zipfel des Keschers zieht man nach oben, so dass die Königin dort hineinläuft. Mit Daumen und Zeigefinger umschließt man den Zipfel in der sich die Königin befindet. Die Einsetzhilfe führt man nun von unten zwischen Daumen und Zeigefinger durch, damit die Königin dort hineinlaufen kann. Jetzt sollte man sich beeilen und die Öffnung der Einsetzhilfe zuhalten und die Königin dann vorsichtig in den Eingang des Nistkasten schieben.
Eine weitere Möglichkeit ist mit einem Besenstiel im Garten verteilt circa 10cm tiefe Löcher in den Boden zu stechen. Das Loch sollte dem eines Mauselocheingangs ähnlich sein. Dann beobachte ich wie eine Hummelkönigin, (alle im März/April fliegenden Hummeln sind Königinnen) so ein Loch inspiziert. Sie wird diese Löcher anfliegen und hineinkrabbeln. Sobald die Königin in so einem Loch verschwunden ist, setze ich die Einsetzhilfe (Bild) auf das Loch, damit sie beim Verlassen in die durchsichtige Einlaufhilfe krabbeln kann. Jetzt halte ich das Loch vorne zu und kontrolliere mit schnellem Blick ob sich evtl. Parasiten am Kragen der Hummel festgesaugt haben. Wer Angst hat, gestochen zu werden kann das Röhrchen mit einem Pappdeckel zuhalten. Jetzt muss es schnell gehen. Bevor die Hummel begreift, das sie sich in „Gefangenschaft“ befindet, sollte der Einsetzvorgang abgeschlossen sein. Trotzdem ist Ruhe hierbei oberstes Gebot.
Die Einsetzhilfe setze ich so vor den Eingang des Nistkasten, dass das Röhrchen bündig aufliegt. Wie auf dem rechten Bild als Beispiel gezeigt, wird nun der Kolben vorsichtig nach vorne geschoben, damit die Hummel in den Eingang läuft. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Beinchen von der Hummel nicht eingequetscht werden. Nach etwas Übung erweist sich das Einsetzen als unproblematisch. Der schwarze Kolben wird dann noch ca. 20 Sekunden lichtdicht vor das Einflugloch gehalten, damit die Hummel Zeit hat den Gang entlang zu laufen. In der anderen Hand habe ich nun ein Grasbüschel welches ich schnell und lichtdicht in das Loch stopfe. Nach 2 – 3 Minuten gebe ich das Loch wieder frei.