Hummelnistkasten Doris Gründer
Beim Kauf oder Selbstbau eines Hummelnistkastens fragt man sich „Was muss bei einem Hummelnistkasten alles beachtet werden, damit sich ein Hummelvolk wohlfühlt und zu einer stattlichen Volksgröße heranwachsen kann?“.
Unterirdische Nistkästen werden sehr schnell angenommen. Sie haben aber den Nachteil, dass das Nistmaterial schnell feucht und schimmlig wird. Bei Regen läuft Wasser in die Höhle und vernichtet das Nest. Die Feuchtigkeit kann nicht entweichen.
In Nistkästen aus Holz die über der Erde aufgestellt werden, bildet sich im Sommer sehr schnell Stauwärme. Steigt diese Temperatur im Innenraum über 40 °C kommt das Volk in eine lebensbedrohliche Lage. Die Hummeln versuchen durch Wedeln mit ihren Flügeln Frischluft in den Nistkasten zu transportieren, was durch die geschlossenen Bauweise des Nistkasten jedoch misslingt. Eine Kontrolle des Nestinnenraums ist sehr schwer möglich. Übersteigt die Körpertemperatur der Hummeln 44°C haben sie den tödlichen Grenzwert erreicht. Der Stoffwechsel bricht zusammen und ein fliegen ist nicht mehr möglich.
Nach vielen Versuchen mit verschiedenen Nistkastentypen bin ich zu dem Schluss gekommen, einen Nistkasten zu entwerfen, der die Vorteile beider Bauarten vereint und die negativen Gegebenheiten beseitigt.
Schaut man sich die Brutkästen der Honigbienen an, wird man feststellen, dass die Imker immer öfter Polystyrolkästen verwenden und die alten Holzkästen ausgedient haben.
Diese Kästen aus EPS haben sehr gute Isolationseigenschaften gegen Kälte und Wärme.
Auf was habe ich nun bei der Konstruktion geachtet:
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- Doris Gründer:
- Meine Hummelnistkästen bestehen aus einem hochverdichteten Werkstoff, der viele Vorteile und
hervorragende Eigenschaften mit sich bringt:
– lebensmittelecht, geprüft nach der Lebensmittelverordnung
– geschlossene Zellstruktur
– gleichbleibend gute Wärmeisolierung, ca. 20% besser als bei Holz, unterstützt das Nestklima im Nistkarton
– verzugsfrei, stoßfest und langlebig
– glatte und feste Oberfläche, daher leichte Reinigung nach der Saison
– sowie Verarbeitung hochwertiger, nichtrostender Komponenten wie Edelstahl V4A und Aluminium.
Der dreiteilige Hummelnistkasten besteht aus einem Unterteil mit Gitterboden, einem abnehmbarenKlimaaufsatz mit luftdurchlässigem Edelstahlgewebeboden und einem flachen Dach. Die insgesamtneun Belüftungslöcher an drei Seiten des Klimaaufsatzes garantieren ausgezeichneten Luftaustausch
und bieten durch die Abdeckung mit feinem Edelstahlgewebe einen sehr guten Schutz gegen Wachsmotten und deren Larven. Die Belüftungslöcher sind gegen Witterungseinflüsse zusätzlich
durch hochwertige Aluminiumlüftungsgitter abgedeckt
- Durch die spezielle Bauart des Hummelnistkastens wird die Temperatur in der kalten und der heißen Jahreszeit von den Hummeln besser reguliert. Im Sommer entsteht durch große Lüftungsgitter keine Stauwärme und im kühlen Frühling schützt eine Fliesmatte auf einem Zwischengitter den Nestraum.
- Die dreiseitigen Lüftungsgitter im oberen Teil wurden mit einem Regendach versehen. Das Material des Nistkastens (Polystyrol EPS) ist verrottungsfest, wasserdicht und kann somit viele Jahre Verwendung finden. Zur einfachen Kontrolle des Nestinnenraums kann das Oberteil abgehoben werden, so dass der Blick auf die von den Hummeln gebaute Nistkugel freigegeben ist.
- Im Nistkasten sind Kleintierstreu und Polsterwolle als Nistmaterial vorhanden.
- Der Wachsmottenschutz:
Ein wichtiges Bauteil am Hummelnistkasten bildet die Wachsmottenklappe. Nach vielen Versuchen mit verschiedenen Klappenkonstruktionen hat sich die Wachsmottenklappe auf einer Schräge des Eingangsblockes am besten bewährt. Sie verhindert den freien Zugang von Wachsmotten in den Nestinnenraum.