Meine Vita

Harry Abraham

Mein Name ist Harry Abraham. Ich wohne in Willich am Niederrhein. Mit dieser Seite möchte ich mich für Schutzmaßnahmen im Umgang mit Hummeln und Faltenwespen einsetzen und Informationsmangel in der Bevölkerung abbauen. Hiermit möchte ich durch Informationen dazu beitragen, eine zukünftig positive Haltung gegenüber unseren heimischen Hummeln und sozialen Faltenwespen zu erreichen.

Was mache ich und wie komme ich zum Hummelschutz

Hummeln haben mich schon als Kind begeistert, obwohl ich nichts über die Lebensweise dieser kleinen pelzigen Insekten wusste. Erst in den siebziger Jahren bekam ich das Buch von Eberhard von Hagen „Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen“ in die Finger und konnte meinen Wissensdurst über das Leben der Hummeln stillen. Endlich hatte ich ein Werk eines langjährigen Hummelforschers, der sich praktisch mit Hummeln beschäftigte in den Händen. Ich lernte viel über das Leben der Hummeln und wusste nun auch wie sie leben und wo sie sich im Winter aufhalten.

Vor den Zeiten des Internets war es schwierig gleichgesinnte Menschen kennen zu lernen um Erfahrungen auszutauschen. Durch dieses Medium lernte ich viele Hummel- und Faltenwespenfreunde kennen.

Hummelnest
Hummelnest

Es gab Anleitungen wie man den Hummeln ein gemütliches zu Hause bauen konnte, denn auf dem Markt gab es nur wenige Hummelnistkästen die sehr schwer und teuer waren. Also baute ich mir aus Holz einen Hummelnistkasten und wartete darauf, dass eine Königin einziehen möge. Doch leider war das nicht der Fall und die Königinnen verschmähten mein Luxushotel, welches ich mit viel Liebe gebaut hatte. So gingen einige Jahre ins Land, denn das Jahreszeitfenster in dem die Hummelköniginnen nach einer Nistgelegenheit suchen, ist nicht besonders groß.

Als es dann nach mehreren Versuchen glückte und sich eine Hummelkönigin erbarmte meinen Nistkasten anzunehmen, freute ich mich wie ein Forscher, dem der Durchbruch zu seinem Forschungsziel gelungen ist. Es faszinierte mich wie die flinken Arbeiterinnen im Nistkasten verschwanden und dort ihre gesammelten Pollen abluden und erneut auf Sammeltour gingen. So ging es gut sechs bis sieben Wochen, doch dann wurde der Flugverkehr geringer und hörte plötzlich ganz auf. Was war passiert? Ich öffnete den Nistkasten und sah wie sich noch ein paar Hummeln sehr mühsam im Nest bewegten. Wachsmottenlarven hatten die Herrschaft im Nest übernommen und das gesamte Nest mit ihrer Brut zerstört.  Spinnenartige Fäden zogen sich durchs Nest und tote Hummeln lagen im Nest.

Natürlich bewegte mich die Frage: „Wie kann ich so etwas verhindern und für Hummeln ein sicheres zu Hause schaffen.“

Ich musste mich erst mal schlau machen und erkannte bald, dass neben den Kuckuckshummeln die Wachsmotte zu den gefährlichsten Hummelfeinden gehörte.Die Wachsmotte schleicht sich in das Hummelnest, legt dort ihre Eier ab und die Larven die sich daraus entwickeln, fressen das Gelege der Hummelkönigin auf. Da Wachsmotten erst bei einer Nachtemperatur um 10 °C unterwegs sind, verschloss von Hagen die Einfluglöcher mit einem Stopfen und öffnete sie erst morgens wieder. Dieses ist zwar auch eine Möglichkeit, erschien mir aber sehr zeitaufwendig.

Das brachte mich auf die Idee eine Klappe zu entwickeln, die die Hummeln überwinden können, doch die Wachsmotten draußen lassen. Es brauchte viele Jahre bist es zur endgültigen Wachsmottenklappe der heutigen Form kam, denn man brauchte immer ein Hummelvolk, um zu probieren und zu sehen wie sie mit der Klappe zurechtkommen. Viele Entwicklungen waren einfach zu schwer, oder die Hummeln behinderten sich gegenseitig, oder funktionierten einfach nicht.

2005 war die endgültige Form gefunden mit der die Hummeln gut klar kamen. Natürlich mussten die Hummeln den Umgang mit der Klappe erst erlernen. Doch die Hummeln sind cleverer als man sich das vielleicht vorstellen mag. Innerhalb von einer knappen Woche wissen sie wie sie funktioniert. Die nächste Generation Hummeln lernt es dann durch abschauen bei den Kolleginnen. Das ungehinderte Eindringen von Wachsmotten ins Hummelnest war damit vorbei. Bei der Entwicklung des Hummelnistkastens gab es noch viele andere Nüsse zu knacken.

Das Klima im Nistkasten musste stimmen, denn Stauwärme im Sommer und kalte Nächte im Frühjahr sind für Hummeln nicht gut. Hier musste ich der Natur auf die Finger schauen. Heute kann ich bei dem von mir entwickelten Nistkasten mit Stolz auf ein gelungenes Projekt schauen.

Die Idee, das sich Menschen mit Hummeln beschäftigen ist gut für unsere Umwelt, denn wer dieses tut, kommt zwangsläufig zu der Frage: Welche Umweltbedingungen brauchen Hummeln. Damit geht auch die Tür zu anderen Insekten auf und welchen Nutzen Hummeln, Wildbienen, Honigbienen oder Wespenarten, für uns haben. Alle erfüllen sie ihre Aufgaben und wenn es einer Art schlecht geht, stimmt etwas mit unserer Umwelt nicht.
Insekten sind Indikatoren, die uns aufzeigen ob etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Trachtpflanzen für Hummeln wie Lupinen, Wicke, Mohn oder Klee, um nur einige zu nennen, bieten in ihrer Vielfalt Nahrung für Insekten. Monokulturen und der massenhafte Einsatz von Insektiziden sind Eingriffe in die Natur, die wie ein Bumerang auf uns zurückkommen und uns bedrohen.
Der Verlust natürlicher Lebensräume durch den Menschen nimmt zu und es ist immer weniger Platz für diese bedrohten Tierarten vorhanden. Die Toleranzgrenze zum Lebensraum für Staaten bildende Insekten ist in der Bevölkerung sehr gering. Das Bewusstsein das sie weder gefangen, geschweige denn getötet werden dürfen, ist nicht besonders ausgeprägt. Nahrungsmangel und zerstörte Nistplätze sind Punkte die den Hummeln von menschlicher Seite als Feinde gegenüber stehen.
Vorurteile abzubauen und Lebewesen nicht nur nach nützlich oder unnütz für den Menschen einzuteilen, ist wohl die größte Aufgabe im Naturschutz.
Den Hummeln gegenüber ist die Sympathie von uns Menschen etwas größer, denn sie sind die ersten Frühlingsboten und durch ihr unaufdringliches Verhalten sympathischer. Ihr teddyartiges Aussehen und der Fleiß, mit dem sie nach Nektar und Pollen in den Blüten sammeln, beeindruckt.
Ihnen Nistmöglichkeiten im eigenen Garten anzubieten ist ein aktiver Beitrag, etwas für den Artenschutz zu leisten. Für Kinder, aber auch für erwachsene Menschen ist das Beobachten eines Hummelvolkes ein spannendes Erlebnis.
Geschützte Nistmöglichkeiten und Nahrung anzubieten, um den Hummeln Hilfestellung zu geben, ist ein guter Beitrag zu einem Hummelleben.